Wie und wann kam die Musik zu mir? Drei frühkindliche Ereignisse.

Wie und wann kam die Musik zu mir?
Drei frühkindliche Ereignisse.

Erinnerung, die früheste musikalische. Radio: „Volksempfänger“, der Name stammte vom nationalsozialistischen Propagandaminister Goebbels. Nicht nur Hitler-Reden. Musik, die mich als Vierjährigen hypnotisierte.
Später erfuhr ich, das war der Anfang vom ersten Satz des 4. Klavierkonzerts von Beethoven.

Ich als Fünfjähriger. Gottesdienst: „Mutti, ich will neben der Gorchel sitzen.“
Einige Jahre später dann auf der Orgelbank. Dort sitze ich des Öfteren heute noch.

1. Schuljahr. Nazizeit. Klassenlehrer übt mit uns Fliegeralarm. Aber auch Antreten und Marsch in die Aula. Dort hinsetzen. Absolute Stille eingefordert. Nazilehrer klappt Flügel auf und spielt zehn Minuten Musik.

Unmittelbare Verzauberung. Weiß nicht, wie mir geschah und wie ich zurück kam ins Klassenzimmer. Musikverzauberung und militärischer Drill in einer Packung. Bleibender Widerspruch im Gehirn. 
Später unendliche Suche. Was war das damals für Musik? Es war das Variationsthema zu Mozarts Klaviersonate in A-Dur.
Die frühen Erlebnisse – Prägungen für ein langes Leben mit Musik.

Christoph Schwabe am Martin-Schwabe-Cembalo, im heimischen Vollmershain, 10. Januar 2021
Johann Sebstian Bach (1685-1750): aus „Wohltemperiertes Klavier“, 1. Teil,  Präludium g-Moll

Eule-Orgel, Heilig-Geist-Kirche in Dresden-Blasewitz, 28. März 1998
Johann Sebstian Bach (1685-1750): aus „Kunst der Fuge“ Contrapunctus X
Vierhändig und zweifüßig mit Ulrike Haase

Wegscheider-Orgel, Kirche Dresden-Loschwitz,
2. November 2014
Johann Pachelbel (1653-1706):
Ciaconna in f