Die Geschichte von Schloss Weißbach

Das Erstaunen war groß, als ich im Zusammenhang mit der Vorbereitung einer Bilderausstellung und eines Konzertes, die ich 2015 in Schmölln im Schloss Weißbach durchführen wollte, auf eine historische Überraschung stieß. Genau vor 150 Jahren, also im Jahre 1865, zog der Erbauer des neuen Schlosses mit seiner Familie ein in das neue Haus, das bis zum heutigen Tage trotz mancher Bedrohungen und Unsicherheiten in seinen Grundfesten steht und gerade dabei ist, eine neue Ära zu beginnen.

Die Entdeckung dieses Jubiläums-Datums war schließlich für mich der Anlass, sich der Geschichte dieses historischen Orts näher zuzuwenden und sich auf Spurensuche zu begeben.

Das nähere Einlassen in die Geschichte von Schloss Weißbach hat mich in vielfältiger Weise bereichert, nicht zuletzt durch Anregungen, die ich durch das Studium der Quellen erhalten habe. So bekam ich beispielsweise eine andere Sicht auf die Lebensbedingungen unserer Vorfahren, und das regte an, genauer nachzudenken über die Unterschiede von gestern und heute, was wiederum zu einem neuem Nachdenken und zu neuen Schlussfolgerungen über Probleme führte, die uns heute umgeben.

Wenn man gelernt hat, sein eigenes Dasein in Beziehung zu setzen zu dem, was vor einem war, eröffnet man sich zugleich auch einen anderen Blick in Zukünftiges und verhindert damit Erstarrung in der Wahrnehmung der Gegenwart.

Das führt zu der weiteren Schlussfolgerung, dass politisches Handlungsvermögen offensichtlich ohne gründliche Auseinandersetzung mit dem Gewesenen, also ohne ausreichendes Geschichtsbewusstsein, nicht möglich ist, weil es ansonsten ausschließlich im Symptomatischen stecken bleiben muss.

(aus der Einleitung: Christoph Schwabe)

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