Christoph Schwabe: Vollmershainer Schmiedekalender

Christoph Schwabe

Vollmershainer Schmiedekalender
Erlebnismosaik durch das Jahr

Land und Leute. Texte und Bilder aus dem sächsisch-thüringischen Kulturkreis. Band 13

119 Seiten, 17 x 20 cm, broschiert
Mit Zeichnungen von Christoph Schwabe

ISBN 978-3-933358-72-1

Preis: 12,00 € (D)

Christoph Schwabe: Schmiedekalender

Vollmershainer Schmiedekalender
Erlebnismosaik durch das Jahr

Als junger Mensch habe ich Tagebuch geschrieben und dabei gespürt, dass das Wortefinden für Erlebtes und Gedachtes in gewisser Weise eine therapeutisch befreiende und klärende Wirkung haben kann.

Später fand ich keine Zeit mehr für solches Tun. Mich beschäftigten Fachtexte mit Fachsprache und nahmen mich so in Beschlag, dass ich nicht einmal mehr Zeit fand, andere Texte von anderen Schreibern aufzunehmen, die sich über das Leben äußerten und nicht über ein „Fach“.

Dann schloss sich eine Zeit an, in der ich mich von den Fachtexten befreite und endlich Zeit fand, Texte über das Leben zu lesen, solche von Schreibern der Gegenwart und der Vergangenheit. Das war wie eine große, neue Entdeckungsreise, verbunden auch mit dem Entdecken der eigenen Sprach- und Ausdrucksneugierde für die Dinge und Gedanken, die mich unmittelbar umgeben und beschäftigen.

Das In-Sprache-bringen der allgemein als klein eingestuften Dinge des täglichen Lebens, das genaue Beobachten, das Sich-Interessieren für die Natur, in der ich lebe — alles das bekam ich bestätigt bei vielen Schreibern, besonders aber bei Erwin Strittmatter, dessen Klein- und Kleinstgeschichten, aber auch dessen Sprachentwicklung mir besonders nahe stehen und Vorbild sind.

Wo ist das Eigene, wo schwappt das Gedanken- und Sprachspiel anderer ins Eigene hinein? Diese Frage kann ich bei aller ehrlichen Selbstbefragung nicht beantworten. Eins aber kann ich sagen: Anlass für jede dieser Geschichten war das eigene Erleben, die eigene Beobachtung, die eigenen Gedanken, die in mir nach Sprache verlangten, damit ich sie ein wenig besser loswerden und betrachtend bewältigen konnte.

(Vorwort: Christoph Schwabe)