Christoph Schwabe

Wie kam ich zum Malen?

  1. Klasse – Dorfschule in Rabenstein.
    Unser Klassenlehrer kam unmittelbar aus russischer Kriegsgefangenschaft.
    Nachkriegszeit. Hunger, Hunger, Hunger.
    Im Kopf die Erinnerungen an die Bombennächte, die amerikanischen Panzer vor der Haustür links, rechts die russischen Panjewagen. Hier war der Krieg zu Ende.

Das Leben sollte neu beginnen!

Unser Neulehrer beschloss sechs Stunden Malen pro Woche. Jeden Tag also Malen.

Was malten wir? Erlebten Krieg! Wir durften, wir sollten malen, was uns auf der Seele brannte.

Das war für mich der Beginn:
Malen als notwendiges Loswerden von Erlebtem. Malen als Lebensgestaltung.

So ist es bis heute:
Malen als Bedürfnis und nicht als beruflicher Gelderwerb.
Malen aus innerer Freiheit also.

Text: Christoph Schwabe | Foto: Ulrike Haase

»Nach dem ersten Pinselstrich bestimmt das Bild, wie es weiter gehen soll.«

nach Otto Niemeyer-Holstein

 

Rosen I-X

Winter 2021

Zeichnen im winterlichen Garten, Januar 2021